etki, klausurtechnik, Bsp. Therapie#

ChatGPT 2025-05-22, Modell 4 Turbo

Kontext#

Prompt

Modul: Ethik der KI, Thema heute: Nutzung von Chatbots für die Therapie von leichten Angstzuständen. Erstelle ein Konzept für eine kurze Klausur, Umfang: 10 Minuten, zugelassenes Hilfsmittel: Open Internet, eigener Laptop, insbesondere ChatGPT. Bewertet wird der Dialog. Wie kann man ChatGPT in diesem Kontext sinnvoll einsetzen?

Hier ist ein didaktisch fundiertes Klausurkonzept für das Modul Ethik der KI, mit dem Schwerpunkt auf der Nutzung von Chatbots (z. B. ChatGPT) für die Therapie von leichten Angstzuständen. Der Fokus liegt auf ethischer Reflexion, kritischer Analyse und praktischer Anwendung von ChatGPT – alles unter realitätsnahen Bedingungen (Laptop, Internetzugang erlaubt).


KURZKLAUSUR-KONZEPT (Dauer: 10 Minuten)#

Titel: „Kann ein KI-Chatbot helfen, mit Ängsten umzugehen?“

Ziel der Klausur#

Die Studierenden sollen innerhalb kurzer Zeit:

  • ethische und praktische Aspekte der KI-Nutzung im therapeutischen Kontext reflektieren,

  • ChatGPT bewusst und kritisch zur Unterstützung einsetzen,

  • den verantwortungsvollen Umgang mit KI in sensiblen Bereichen (z. B. psychische Gesundheit) demonstrieren.


AUFGABENSTELLUNG#

Szenario: Du leidest in stressigen Prüfungssituationen gelegentlich unter leichten Angstzuständen. Du überlegst, ob dir ein KI-gestützter Chatbot wie ChatGPT dabei helfen könnte, damit besser umzugehen.

Aufgabe: Führe mit ChatGPT einen 5–7-zeiligen Dialog, in dem du ChatGPT um Hilfe bei leichten Prüfungsängsten bittest. Achte dabei auf:

  • die Art der Antworten von ChatGPT,

  • den ethischen Umgang mit deiner (simulierten) Situation,

  • Hinweise auf Grenzen und Verantwortlichkeiten.

Anschließend (schriftlich, 5 Minuten): Beantworte folgende Fragen in kurzen Stichpunkten:

  1. Was war hilfreich an der Antwort von ChatGPT?

  2. Wo siehst du ethische oder funktionale Grenzen dieses Einsatzes?

  3. Wie sollte der Einsatz von Chatbots in der psychischen Gesundheitsversorgung reguliert werden?


Zugelassene Hilfsmittel#

  • Laptop / Internet

  • ChatGPT (offen verwendet, nicht im „versteckten“ Tab)

  • Online-Recherche (z. B. WHO-Richtlinien, Fachartikel, Ethikcodes)


BEWERTUNGSKRITERIEN (10 Punkte gesamt)#

Kriterium

Punkte

Qualität und Tiefe des Dialogs

3

Kritische Reflexion (Fragen 1–3)

4

Ethische Sensibilität

2

Sprachliche Klarheit

1


Hinweis für Lehrkräfte:#

ChatGPT in diesem Kontext sinnvoll einzusetzen heißt:

  • nicht nur als „Therapeut“ zu testen, sondern als Reflexionswerkzeug über ethische Implikationen (z. B. Verantwortung, Missbrauch, Fehlinformation).

  • Studierende zur Meta-Ebene führen: Was macht ChatGPT gut? Was kann gefährlich sein?

  • Grenzen betonen, z. B. bei Diagnose, Suizidalität, Datenverarbeitung.


Wenn du möchtest, kann ich dir ein konkretes Bewertungsraster oder Beispielantworten vorbereiten.

Sinnhaftigkeit als Klausurfrage#

Prompt

du sagst: “””Anschließend (schriftlich, 5 Minuten): Beantworte folgende Fragen in kurzen Stichpunkten:…”””:

Auch hier kann und darf man ja ChatGPT verwenden. Ist das dann noch eine sinnvolle Klausurfrage?

Sehr gute und absolut berechtigte Frage – und sie führt direkt ins Herz des didaktischen Designs bei Open-Book- und KI-unterstützten Prüfungen.


Kurze Antwort:#

Ja, die Fragen können sinnvoll bleiben, wenn die Lernziele klar auf Reflexion, Bewertung und Transfer ausgerichtet sind – nicht auf bloßes Faktenwissen. Allerdings müssen die Fragen so formuliert sein, dass ein bloßes Abfragen oder Weiterreichen an ChatGPT nicht genügt, um eine gute Antwort zu erhalten.


Warum bleibt das sinnvoll – trotz Nutzung von ChatGPT?#

1. Meta-Reflexion statt Faktenwissen#

Die Studierenden sollen ja nicht nur ChatGPT „nutzen“, sondern ChatGPT analysieren:

  • Wie hilfreich war die Antwort für mich in dieser simulierten Lage?

  • Wo hat ChatGPT möglicherweise ethisch problematisch oder zu allgemein reagiert?

  • Wie hätte man als Mensch anders reagiert?

➡️ Diese Art von Reflexion ist subjektiv, kontextabhängig und nicht vollständig an ChatGPT delegierbar.


2. ChatGPT kann nicht vollständig antizipieren, was der Prüfling im Dialog erlebt hat#

Wenn die Antworten individuell sind, bleibt die Reflexion auch individuell. Beispiel:

  • Dialog A: ChatGPT gibt konkrete Atemübungen.

  • Dialog B: ChatGPT verweist auf professionelle Hilfe.

→ Die Reflexion dazu muss sich auf den konkreten Verlauf beziehen, nicht auf allgemeine ethische Statements. Das kann ChatGPT nicht „erraten“.


3. Die Nutzung von ChatGPT wird zur Prüfungsbedingung – nicht zur Abkürzung#

Statt ChatGPT als Schummelhilfe zu fürchten, wird es zum Prüfungsgegenstand selbst gemacht. Wie ein „Versuch“ im Labor oder ein „Text“ in der Literaturklausur.


Wie kann man die Fragen noch robuster gestalten?#

Hier einige Alternativen/Modifikationen:

Ursprünglich:#

Was war hilfreich an der Antwort von ChatGPT?

Besser:#

Welche Antwortzeile von ChatGPT hat dir am meisten geholfen – und warum?

Ursprünglich:#

Wo siehst du ethische oder funktionale Grenzen dieses Einsatzes?

Besser:#

Nenne eine konkrete Grenze, die du im Dialog erlebt hast – und beschreibe, was in einer echten therapeutischen Beziehung anders gelaufen wäre.

➡️ Damit wird klar: Es geht um persönliche Bewertung und Transfer, nicht um GPT-generierte Abhandlungen.


Fazit#

Die Klausur bleibt sinnvoll, wenn:

  • sie auf Reflexion und kritische Analyse zielt,

  • die Fragen sich auf den konkreten Dialogverlauf beziehen,

  • und die Studierenden nicht nur Wissen wiedergeben, sondern bewerten, abwägen, und positionieren.

Wenn du möchtest, formuliere ich dir gerne eine „robustere“ Version der drei Reflexionsfragen.

robustere Reflexionsfragen#

Prompt

ja

Hier ist eine robustere Version der Reflexionsfragen, die auch bei erlaubter Nutzung von ChatGPT in der Klausur sinnvoll prüfbar bleiben, weil sie individuelle Reflexion, Transferleistung und Kontextbezug einfordern:


Teil 2 – Schriftliche Reflexion (ca. 5 Minuten)#

Beziehe dich in allen Antworten ausdrücklich auf den Dialog, den du mit ChatGPT geführt hast.

  1. Hilfreiche Stelle analysieren

    Zitiere eine konkrete Aussage oder Antwortzeile von ChatGPT aus deinem Dialog, die du als hilfreich empfunden hast. Begründe in 2–3 Sätzen, warum genau diese Stelle für dich (bzw. deine simulierte Situation) hilfreich war.

  2. Grenzen erkennen und einordnen

    Beschreibe einen Moment im Dialog, in dem dir bewusst wurde, dass ChatGPT an eine ethische oder funktionale Grenze stößt (z. B. Pauschalität, fehlende Empathie, Verweis auf Fachpersonal). Erkläre, was in einem echten Gespräch mit einem Menschen an dieser Stelle anders verlaufen wäre.

  3. Regulierung vorschlagen

    Auf Grundlage deines Dialogs: Nenne eine konkrete Regel oder Grenze, die du für den Einsatz von Chatbots im psychischen Gesundheitsbereich für notwendig hältst. Begründe diese Forderung mit einem kurzen Hinweis auf Risiken oder Gefahren, die du im Dialogverlauf erkannt hast.


Vorteile dieser Fragen:#

  • Schummeln bringt wenig, da GPT nicht weiß, wie genau der Dialog verlief.

  • Sie fordern konkrete Belege + Bewertung, keine allgemeinen Aussagen.

  • Sie trainieren kritische Medienkompetenz im Umgang mit KI.

Wenn du magst, kann ich auch ein Musterbeispiel für einen solchen Dialog + Reflexion liefern.

Reflexions-Unterstützung#

Prompt

Wie kann mich ChatGPT bei der Beantwortung dieser Fragen unterstützen?

Sehr gute Frage – denn das gezielte Einsetzen von ChatGPT zur Unterstützung bei Reflexionsaufgaben (ohne die Verantwortung abzugeben) ist genau die Kompetenz, die wir fördern wollen.


Wie ChatGPT dich bei der Beantwortung der Fragen sinnvoll unterstützen kann:#


Frage 1: „Hilfreiche Stelle analysieren“#

Wie ChatGPT helfen kann:

  • Du kannst es bitten, den Dialog noch einmal zusammenzufassen oder die hilfreichste Stelle herauszufiltern.

  • Du kannst sagen:

    „Ich möchte reflektieren, was in unserem Gespräch bei Prüfungsangst besonders hilfreich war. Welche Antwort von dir könnte man dafür als gute Unterstützung bewerten – und warum?“

Aber wichtig: Die Auswahl der Stelle und Bewertung muss von dir kommen – ChatGPT kann Impulse liefern, aber nicht wissen, was du hilfreich fandst.


Frage 2: „Grenzen erkennen und einordnen“#

Wie ChatGPT helfen kann:

  • Du kannst es direkt darauf ansprechen:

    „Gab es in unserem Gespräch Stellen, an denen du möglicherweise zu allgemein geantwortet hast oder ethische Grenzen beachtet hast?“

  • Oder:

    „Wie unterscheidet sich deine Hilfe bei Ängsten von echter psychotherapeutischer Betreuung?“

Das bringt dich auf Ideen, die du dann mit deinem konkreten Dialog verknüpfen kannst.


Frage 3: „Regulierung vorschlagen“#

Wie ChatGPT helfen kann:

  • Es kann dir Beispiele für ethische Richtlinien oder bestehende Vorschläge liefern (z. B. von WHO, APA, EU-KI-Verordnung):

    „Welche ethischen Regeln gelten oder werden diskutiert für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen?“

  • Du kannst auch nach Formulierungshilfe fragen:

    „Formuliere eine mögliche Regel, die den Einsatz von KI bei psychischen Problemen begrenzt, z. B. wenn jemand suizidal ist.“

Aber: Du musst die Regel auswählen, bewerten und begründen – das ist deine Prüfungsleistung.


Fazit:#

ChatGPT ist in diesem Fall wie ein Tutor oder Gesprächspartner, der dir hilft:

  • Ideen zu entwickeln,

  • auf relevante Aspekte aufmerksam zu machen,

  • Formulierungen zu verbessern.

Was es nicht kann: Deine persönliche Bewertung oder das „Erleben“ des Dialogs ersetzen.


Wenn du magst, können wir eine kurze Simulation machen: Du führst einen Mini-Dialog mit mir als „ChatGPT im therapeutischen Einsatz“, und dann zeige ich dir, wie du diese Reflexionsfragen darauf bezogen beantworten könntest.